Wörterbuch


Alexithymie

Alexithymie (Gefühlsblindheit) bedeutet – nach John C. Nemiah und Peter E. Sifneos, die den Begriff 1973 maßgeblich prägten – die Unfähigkeit, eigene Gefühle hinreichend wahrnehmen und beschreiben zu können. Alexithymie ist ein griechisches Kunstwort, gebildet aus α- „nicht“, ἡ λέξις (he léxis) hier: „das Lesen“ und ὁ θυμός (ho thymós) „das Gefühl, die Stimmung“. Wörtlich also: das Nicht-Lesen-Können eigener Gefühle (nicht aus ἀλέξειν (aléxein) „abwehren“; vgl. Alexie, die Leseunfähigkeit).


Alexithymie Allgemein

Die Prävalenz für die Alexithymie liegt in Deutschland bei 10,2 %. Alexithymie ist in Deutschland durch Ost-/West-Residenz, fehlende Partnerschaft, konfessionelle Bindung, Arbeitslosigkeit und durch niedrigen sozioökonomischen Status, der stärkste Prädiktor, vorhersagbar.

Sifneos beobachtete das von ihm skizzierte Phänomen vorwiegend im Kontakt mit Patienten, die unter psychosomatischen Krankheitsbildern litten. Der Frage nach der Bedeutung, die eine verminderte Fähigkeit zu Wahrnehmung und Ausdruck von Gefühlen für die Ausprägung oder den Erhalt körperlicher Symptome haben könnte, wurde in der Diskussion über den Nutzen des Alexithymie-Konzepts von Grund auf eine zentrale Stellung zuteil. Ein naheliegender empirischer Zugang zu dieser, bis heute durchaus umstrittenen Fragestellung besteht in der Untersuchung statistischer Zusammenhänge zwischen dem Vorhandensein alexithymer Persönlichkeitszüge und bestimmten körperlichen bzw. psychosomatischen Krankheitsbildern. Bei Kupfer, Brosig, u. Brähler findet




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