Thema: FadkkdedddAFamilienplanung ??dcfvv Familienplanung ??

Deutsches Alexithymie Forum > Betroffene und Angehörige

FadkkdedddAFamilienplanung ??dcfvv Familienplanung ??
13.06.2013 von Franzi

Hallo ihr Lieben!!
Ich bin neu hier angemeldet, lese aber schon seit einiger Zeit mit, nämlich, nachdem ich so nach und nach recherchiert habe, was Alexithymie ist und was es damit auf sich hat. So habe ich dann endlich rausgekriegt, warum mein Freund so ist, wie er ist und ich erkenne sehr, sehr viele Sorgen und Geschichten, die ich hier gelesen habe, wieder.

Ich finde die Antworten von „Anonym“ zum Beispiel immer sehr interessant, weil er (?) sehr ausführlich schreibt und man somit die Möglichkeit hat zu versuchen, sich in „euch“ hinein zu versetzen.
Ebenso habe ich grade einen Text von „Wanda“ gelesen, der mir Mut machte, dass so eine Beziehung eben doch (auch länger) funktionieren kann.

Als Ursache für die Alexithymie wird ja oftmals eine „schlimme Kindheit“ vermutet, die auf meinen Freund auch wirklich zutrifft – vom Stiefvater geschlagen (die Mutter auch), von der Mutter jedoch nicht beschützt, zusätzlich auch nie in den Arm genommen. Als alle von dem Stiefvater weg waren, übernahm mein Freund also die Rolle des Familienoberhauptes –kümmert sich also um alles organisatorische…

Seine bisherigen Beziehungen kann man an einer Hand abzählen (mit 36), die, die er hatte, waren aber erstaunlicherweise recht lang (mind. 3 Jahre). Trennungsgrund war meißtens die Untreue der Frau.

Wir sind nun 2,5 Jahre zusammen und ich durchlaufe verschiedene Phasen. Ich bin ein eher emotionaler Mensch und oft auch recht nah am Wasser gebaut.
An manchen Tagen finde ich unsere Beziehung super und ich bin überzeugt, dass wir zusammen sein können, so, wie es jetzt halt ist. Manchmal vermisse ich die ( auch körperliche) Nähe sehr. Es kommen ja auch keine lieben Worte, wie „Ich bin froh, dass ich dich habe“ (von „Ich liebe Dich“ brauchen wir gar nicht reden), sodass ich manchmal denke, wir sind nur zusammen, weil´s so halt praktischer ist. Wenn wir uns streiten (bzw. ich mich streite) kommt von ihm „Was willst du denn jetzt von mir“ – er weiß wirklich nicht, worauf ich hinaus will – ich arbeite dran, mich genauer auszudrücken, aber meißtens rede ich mich dann in Rage und dann kommt eins zum anderen und er weiß überhaupt nicht mehr, worauf ich hinaus wollte…
Auch mit aufschreiben per Mail, (wenn ich auf Arbeit bin) habe ich es schon probiert und da scheint er sich wirklich ein kleines bisschen mehr öffnen zu können, aber er ist nicht der große Schreiber, und ich habe Probleme, mich kurz zu fassen, wenn mir was auf der Seele brennt (wie Ihr seht – sorry)

Das ein Mann seeehr lange ohne Sex leben kann, war mir ebenfalls unbegreiflich, ist das Bedürfnis bei euch wirklich nicht da? Unser letzter Rekord war ein halbes Jahr ohne – das war echt schwer für mich und nicht förderlich für mein Selbstbewusstsein, da ich seine Unlust manchmal auf mich zurückgeführt habe…

Nun habe ich zwei „Fragen“ (sollte jemand überhaupt bis hierher lesen):
Sollte man über eine Therapie nachdenken, oder sollte ich einfach zusehen, dass ich mit seiner Art klarkomme? Es ist ja wirklich „nur“ das Emotionale, in allen anderen Lebenslagen ist er super – er ist mein bester Freund, er kümmert sich um so Vieles und kochen kann er auch :)
Einmal hat er schon (wahrscheinlich auf meinen Wunsch hin) bei einer Therapeutin angerufen, die hat ihm gesagt, er müsste erst zum Hausarzt und schauen, ob das Problem vielleicht schon da zu lösen ist, wenn nicht, muss er sich halt ne Überweisung holen.

Und dann würde mich mal noch interessieren, wie ihr Alexis denn zur Familienplanung steht? Habt ihr das Bedürfnis, eine Familie zu gründen, wenn die Beziehung „passt“, oder ist euch das eher „egal“ (oder ist egal auch das Falsche Wort?)

Leider ist der Text sehr lang geworden, dafür entschuldige ich mich, aber immerhin ist jetzt mal alles von der Seele geschrieben :)

Liebe Grüße
Franzi

Hoppla
13.06.2013 von Franzi

Ach herrje, was ist denn mit der Titelzeile passiert??

Antwort auf vorherigen Beitrag
13.06.2013 von Anonym

Hallo,

Als Ursache für die Alexithymie wird ja oftmals eine „schlimme Kindheit“ vermutet,
Diese Vermutungen beruhen IMHO in der Regel auf einem Missverständnis.

die auf meinen Freund auch wirklich zutrifft – vom Stiefvater geschlagen (die Mutter auch), von der Mutter jedoch nicht beschützt, zusätzlich auch nie in den Arm genommen. Als alle von dem Stiefvater weg waren, übernahm mein Freund also die Rolle des Familienoberhauptes –kümmert sich also um alles organisatorische…
Das sind meiner Meinung nach zu späte Lebensphasen für primäre Alexithymie und zu wenig traumatische Erlebnisse für sekundäre Alexithymie. Der Rest ist Spekulation.

Das ein Mann seeehr lange ohne Sex leben kann, war mir ebenfalls unbegreiflich, ist das Bedürfnis bei euch wirklich nicht da?
Bei einigen Alexithymen ist das Bedürfnis wenig ausgeprägt oder gar nicht vorhanden. Bei anderen schon. Ich kenne keine Prozentzahlen. Bei mir ist das Sexbedürfnis deutlich da.

Sollte man über eine Therapie nachdenken, oder sollte ich einfach zusehen, dass ich mit seiner Art klarkomme?
Ich würde aktiv nur zum 2. Teil raten. Ich rate auch immer davon ab, dass Alexithyme sich "outen" oder Bekannte Alexithyme mit ihrem Verdacht "konfrontieren". Im letzten Beitrag von Anne sehe ich meine Einstellung bestätigt. Nur wenn er vollkommen von sich aus eine Therapie sucht, würde ich es ihm nicht ausreden.

Und dann würde mich mal noch interessieren, wie ihr Alexis denn zur Familienplanung steht? Habt ihr das Bedürfnis, eine Familie zu gründen, wenn die Beziehung „passt“, oder ist euch das eher „egal“ (oder ist egal auch das Falsche Wort?)
Ich habe eine Familie. Geplant und darüber nachgedacht habe ich nie. Es ist passiert.

Grüße

Hallo
14.06.2013 von Franzi

Diese Vermutungen beruhen IMHO in der Regel auf einem Missverständnis.

Also meinst du, die "schlimme Kindheit" wird von den Partnern (also mir) als "Ausrede" benutzt?

Das sind meiner Meinung nach zu späte Lebensphasen für primäre Alexithymie und zu wenig traumatische Erlebnisse für sekundäre Alexithymie. Der Rest ist Spekulation.

Wirklich? Wenn du sagst, zu späte Lebensphasen - meinst du also, dass man mehr oder weniger schon mit dieser "Eigenschaft" geboren wird?

Bei einigen Alexithymen ist das Bedürfnis wenig ausgeprägt oder gar nicht vorhanden. Bei anderen schon. Ich kenne keine Prozentzahlen. Bei mir ist das Sexbedürfnis deutlich da.

Er schiebt es auf "so viel Stress in letzter Zeit" - seelischer ja, da ist bei ihm in den letzten Monaten wirklich viel passiert, aber nach außen hin scheint ihn das gar nicht so zu belasten, kann es also trotzdem sein, dass er sich für sich allein da so reinsteigert ?!

Ich würde aktiv nur zum 2. Teil raten. Ich rate auch immer davon ab, dass Alexithyme sich "outen" oder Bekannte Alexithyme mit ihrem Verdacht "konfrontieren". Im letzten Beitrag von Anne sehe ich meine Einstellung bestätigt. Nur wenn er vollkommen von sich aus eine Therapie sucht, würde ich es ihm nicht ausreden.

Ja, da hast du wahrscheinlich recht, ihn dazu "drängen", indem ich ihm klar mache, dass ICh es gern probieren würde, wird wohl wirklich nix bringen, wenn, dann müsste er sich ja darauf einlassen und das geht wohl nur, wenn er´s wiklich von sich aus will.
Konfrontiert habe ich ihn damit schon, da hat er mir gesagt "Kann schon sein, dass es so ist..."
Vor Kurzem hat er aber zu mir gesagt :"Wie kommst du denn immer darauf, dass du "normal" bist und ich nicht." (So nach dem Motto, vielleicht ist es ja umgekehrt :)

Ich habe eine Familie. Geplant und darüber nachgedacht habe ich nie. Es ist passiert.

Es ist passiert, ok und jetzt bist du wahrscheinlich "zufrieden" so, oder?
Aber du sagst, geplant hast du es nie - aber deine Frau vielleicht? Denn wenn man Sex hat, verhütet man ja entweder, oder halt nicht - und da muss ja irgendwann mal die Entscheidung gefallen sein, nicht mehr zu verhüten - und dann ist ja die logische Konsequenz, dass igendwann ein Baby bei rauskommen kann :)
Wir verhüten im Moment auch, aber in die Familienplanung muss ich ihn schon mit einbeziehen, also müsste er es ja "mitplanen", oder? Oder wird er nie sagen "Ja, ich hätte gern ein Kind"?

Auf jeden Fall danke ich dir für deine Antwort!
LG

Antwort auf vorherigen Beitrag
14.06.2013 von Anonym

Hallo,

Also meinst du, die "schlimme Kindheit" wird von den Partnern (also mir) als "Ausrede" benutzt?
Es ist jedenfalls eine bequeme Erklärung, die bestens in gängige Vorurteile passt.

Wenn du sagst, zu späte Lebensphasen - meinst du also, dass man mehr oder weniger schon mit dieser "Eigenschaft" geboren wird?
Nach derzeitigem Wissensstand hat man entweder in frühester Kindheit nicht lernen können zu fühlen (primäre Alexithymie) oder in späteren Lebensphasen haben Traumata zur (sekundären) Alexithymie geführt.
Mit frühester Kindheit sind die ersten Lebensmonate gemeint. Die Phase, in der das Kind z.B. nach der Fütterung den „freundlichen/zufriedenen/glücklichen“ Gesichtsausdruck der Mutter spiegelt und „satt sein“ mit „zufrieden sein“, „glücklich sein“ etc. verknüpft. Gründe hierfür könnte sein, dass niemand dem Kind entsprechende emotionale Signale zeigt, aber auch, dass z.B. Sauerstoffmangel vor, bei, oder nach der Geburt, genetische Veranlagung etc. dazu führen, dass das Kind nicht in der Lage ist, solche Signale zu spiegeln.
Mit späteren Lebensphasen ist normalerweise eher das Erwachsenenalter gemeint. Solche Traumata sind z.B. schwere Schicksalsschläge, Kriegserlebnisse, Unglücke etc.
Deshalb ist nach meinem Verständnis eine „schlimme Kindheit“, kein unmittelbarer Auslöser von Alexithymie.

Er schiebt es auf "so viel Stress in letzter Zeit" - seelischer ja, da ist bei ihm in den letzten Monaten wirklich viel passiert, aber nach außen hin scheint ihn das gar nicht so zu belasten, kann es also trotzdem sein, dass er sich für sich allein da so reinsteigert ?!
Steigern in Stress: Das wäre sicher möglich.
Steigern in mangelndes Sexbedürfnis: War er denn vorher anders?

Vor Kurzem hat er aber zu mir gesagt :"Wie kommst du denn immer darauf, dass du "normal" bist und ich nicht." (So nach dem Motto, vielleicht ist es ja umgekehrt :)
Die Frage ist völlig berechtigt. Aus Sicht eines übersensiblen Menschen ist doch vermutlich jeder normal sensible Mensch alexithym. So wie aus alexithymer Sicht jeder sensible Mensch übersensibel ist. Wenn du mit dem Thema anfängst, musst du schon plausibel machen, dass du bzgl. Gefühlen dem Durchschnitt entsprichst und er nicht.

Es ist passiert, ok und jetzt bist du wahrscheinlich "zufrieden" so, oder?
Es ist ok. Anders wäre es vermutlich auch ok.

Aber du sagst, geplant hast du es nie - aber deine Frau vielleicht?
Das weiß ich nicht.

Denn wenn man Sex hat, verhütet man ja entweder, oder halt nicht - und da muss ja irgendwann mal die Entscheidung gefallen sein, nicht mehr zu verhüten - und dann ist ja die logische Konsequenz, dass igendwann ein Baby bei rauskommen kann :)
Sind Verhütungsmittel 100% sicher? Ist vergessen eine bewusste Entscheidung?

Wir verhüten im Moment auch, aber in die Familienplanung muss ich ihn schon mit einbeziehen, also müsste er es ja "mitplanen", oder? Oder wird er nie sagen "Ja, ich hätte gern ein Kind"?
Ich hätte vermutlich höchstens auf eine entsprechende Frage „von mir aus“ gesagt.

Grüße

Das ist ja interessant
22.07.2013 von Kuschel

hallo!
ja also das ist ja mal ein echt tolles forum.
ich fühle mich so aufgehoben und verstanden wenn ich alles da so lese.
sicher trifft nicht alles zu aber speziell in meinem fall: trifft es zu das mein lebensgefährte nie liebe empfunden oder erlebt hat zu mindest nicht am anfang seines lebens.
wir kennen uns nun schon fast 9 jahre mit höhen und tiefen. ich wusste schon immer das er es nicht leicht hatte und ich merkte auch er ist anders als andere männer - aber für mich machte es das interessant und er war und ist für mich ein liebenswerter partner ich und das sag ich aus freien stücken möchte ihn nicht missen.
Es gab und gibt immer wieder mal sex einmal mehr einmal weniger. aber ich liebe dich hab ich wenn ich so nachdenke noch nie wirklich gehört, er zeigt es mir aber oft durch kleinigkeiten (wenn er was für mich macht zb) ich hab dich lieb kommt hin und wieder mal ja, aber ich hab mir bis dez. nicht viel dabei gedacht aber dann:
im dezember letzten jahres kam er abends von der arbeit heim voll verstört verschwitz und nach luft ringend und meinte: ich glaube ich brauch wirklich hilfe, ich möchte meine vergangenheit aufarbeiten.
gut wir haben viel geredet und ich habe ihn dann zum hausarzt begleitet, es folgte krankenstand und medikamente, und gesprächsterapie, auch da wollte er mich immer dabei haben.
vor ca 2 wochen kam er von einer 6 wöchigen reha nach hause. ich war auf alles vorbereitet und offen was auch kommen mag. ein paar tage vorher hat er mir am telefon gesagt wir müssen dann sowieso noch was besprechen. ich neugierig wie ich bin hab nicht locker gelassen, ich wollte musste es sofort wissen was los ist.
er rückte nicht mit der antwort heraus, ich kam selbst drauf und fragte: geht es um kinder?
er antwortet:ja, ich will keine (vorher war es immer wieder mal thema, er hat es hinausgezögert, wirklich gewollte hat er nie welche wenn ich so nachdenke, oft kam der satz eines halt weil du es willst.
aber hallt weil ich es will? da setzte ich doch kein kind in die welt wenn dann der partner überfordert ist.
ich liebe meinen partner und ich versuche mit der situation umzugehen den einfach gehen das kann ich nicht ich liebe ihn, und wir haben ein haus gebaut gemeinsam das verbindet auch (nicht nur durch schulden), es ist nicht einfach.
je mehr das ich mit seiner situation arbeiten muss merke ich wie viel "alexi" in ihm steckt. er kann mit allen leuten in seiner umgebung gut umgehen nur mir weicht er oft aus - nein nicht weil er nicht mehr will ich denke er befürchtet das ich von ihm was verlange was er nicht geben kann (ununterbrochene liebe, viel zärtlichkeit, sex).
aber ich habe mir vorgenommen ich hau nicht einfach ab, denn ich weiß würd ich das tun würde ich ihm den boden unter den füßen wegziehen - er braucht mich vielleicht mehr als ein anderer partner der diese sorgen nicht hat - aber es ist nicht nur das brauchen es ist auch die liebe dabei er kann es nur nicht rüberbringen.
nur weil er mich nicht täglich in den arm nimmt liebt er mich trotzdem, denn erarbeitet mit mir gemeinsam an unserem großen traum (unser haus), schmiedet pläne usw er bezieht mich immer mitein. und jetzt sollte ich ihn vielleicht loslassen? nein meine entscheidung steht. mit oder ohne kinder ich bleibe bei diesem mann er ist ein großer teil von meinem leben.
dieses forum kenne ich erst seit kurzem aber nun weiß ich auch warum er beim thema hochzeit immer so abweisend, oft hektisch und ängstlich reagiert.

was mich aber noch interessieren würde: wäre nicht eine paarterapie sinnvoll in solchen dingen? er weiß selbst das er sich bei gefühlen schwer tut. das ist ja auch der punkt warum er mit allen gut auskommt und bei mir tut er sich schwer, mich verbindet er mit gefühlen - die er nicht so zeigen kann und das verunsichert ihn dann. daher spüre und sehe ich auch das er mich liebt!!
wäre es nicht liebe würde er lockerer mit mir umgehen so wie mit unserer nachbarin oder meiner mutter usw.

noch zum abschluss ich bin 30 und er ist 33 jahre alt.

Einloggen