Thema: Verdacht auf Alexi bei meiner Freundin/Partnerin

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Verdacht auf Alexi bei meiner Freundin/Partnerin
16.05.2014 von Matinus

Hallo,

ich habe länger gezögert, bevor ich mich zu diesem Post entschied, doch bin ich ein wenig mit meinem Latein am Ende, da ich die starke Vermutung habe, dass meine Freundin unter Alexithymie leidet.

Ich möchte dazu kurz einmal etwas zurück greifen und hoffe, dass dies gestattet ist.

Vor nun über einem Jahr habe ich eine Frau kennen gelernt, welche irgendwie anders war/ist, als alle Frauen, die ich je kennenlernte (und damit meine ich jetzt nicht Beziehungstechnisch).
Wie ich schnell bemerkte, stimmte da etwas nicht, sie spielte mir irgend etwas vor und war recht Ich-bezogen.
Nach drei Wochen wurde mir alles zu schräg, so dass ich mich zurück ziehen wollte. Als sie dieses bemerkte, gestand sie mir ihr Leiden, oder besser gesagt, erst einmal einen kleinen Teil.
Wir redeten von da an täglich und das tun wir nun auch schon seit über einem Jahr durchgehend.
Ich erfuhr so nach und nach, dass ihr Selbstwertgefühl komplett im Keller war, sie sich selbst schon seit über 20 Jahren als absolut Wertlos betrachtete und so in eine Art Lügenwelt versank.
Sie baute sich ihre eigenen Fantasiewelten auf, in denen sie etwas besseres war und dieses verkaufte sie auch ihren Mitmenschen und ihren bisherigen Partnern und zwar absolut überzeugend.
Sie gab diesen Menschen, was sie von ihr erwarteten, nur um nicht als ganz so Wertlos erachtet zu werden. Hinzu kommt noch ein starker Hang zum Narzissmus, sowie ein paar andere Kleinigkeiten.

Vieles, dessen sie sich selbst nie bewusst war. Sie war sich nie im Klaren, dass sie Krank war/ist und erst durch unsere Gespräche kamen unglaublich viel Dinge zu Tage, so dass wir mittlerweile auch zu 95% wissen was los ist und zum Teil auch wie es sich so entwickeln konnte.
Ich will auf diese Dinge jetzt gar nicht so eingehen.

Es ist jedenfalls so, dass sie sich in dem letzten Jahr veränderte, extrem stark veränderte sogar, was mir auch von ihrem Umfeld, ihrer Familie bestätigt wurde.
Sie ist wie verwandelt und sie arbeitet an sich, immer wieder aufs Neue.
Früher wollte sie ihre Partner nie lange um sich haben, sie brauchte diese nur, damit sie ihr kurz eine Dosis an Aufmerksamkeit zukommen ließen.
Bei mir dagegen ist es so, dass sie mich kaum noch gehen lassen mag. Wir wohnen nicht zusammen, aber wenn ich nach zwei oder drei Wochen wieder in meine Wohnung muss, dann wird sie förmlich nervös und wird teilweise gar leicht Depri, weil ich sie wieder verlasse.
Auch ihren Narzissmus versucht sie mehr und mehr zu unterdrücken, schon lange nicht mehr hat sie groß Gelogen, oder versucht Aufmerksamkeit bei anderen zu erhaschen.
Hat früher versucht ein Kerl sie anzusprechen, ist sie gleich darauf eingegangen und hat sich ein wenig umwerben lassen. Das war für sie wie eine Droge.
Nun ist sie nicht mal daran mehr interessiert, es ist ihr vollkommen egal, wenn jemand sie anspricht, sie beachtet diesen nicht mal groß und ist über diese Entwicklung schon selbst ein wenig erschrocken.

Es hat sich, wie gesagt, unglaublich viel verändert und ich scheine der Auslöser für all dies zu sein.
Ich habe etwas in ihr bewirkt, dass zuvor nie jemand in ihr bewirkte, egal wie sich dieses jetzt auch anhören mag.
Sie sagte mir anfangs, dass sie nie einen Typen liebte, sie nicht mal genau wüsste, wie sich Liebe anfühlt, doch sie meinte, dass sie bei mir etwas empfinden würde und so kamen wir uns nach und nach näher.
Irgendwann war sie sich dann auch sicher und meinte, dass sie mich definitiv Liebe. Niemals zuvor hätte sie ähnlich empfunden, niemals zuvor wollte sie mit einem Mann wirklich zusammen sein, ja ihn gar Heiraten und niemals zuvor hatte sie Spaß daran, jemandem eine kleine Freude zu bereiten.

Aber, etwas war da noch, etwas machte mir zu schaffen und ich konnte es mir nie erklären, ich habe das Meiste immer auf ihren Narzissmus gedeutet, sah ihn als Ursache dafür, dass sie sich nie ganz Fallen lassen konnte, sie manchmal wirke, als würde sie Spielen, sie mir nur selten die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die sich Liebende in der Regel zukommen lassen.
Es gab so vieles, dass mir immer noch Kopfschmerzen bereitete, dass ich nicht ganz zuweisen konnte, obwohl wir schon so viel raus fanden, wir schon so viel gemeinsam angehen konnten.
Teilweise fühle ich mich gar wie ein Therapeut und im gewissen Sinne habe ich wohl auch eine solche Funktion übernommen, b.z.w. diese Dinge in ihr bewirkt, die auch ein Therapeut versuchen würde zu bewirken.

Wir erzählen uns wirklich alles, sie gibt jeden noch so winzigen Rückschlag zu und fühlt sich danach teilweise sogar schlecht, aber erst danach, nicht während dessen.
Ich weiß auch nicht, warum ich mich so habe auf diese Frau eingelassen, ich war von Anfang an irgendwie fasziniert von ihr und scheinbar wr ich der Erste, der sich wirklich die Mühe machte und auch einmal in sie hinein schaute, der Erste, der sie wirklich aufmerksam beobachtete und nicht gleich floh.
Bisher endeten ihre Beziehungen immer im Fiasko. Die Männer kamen nicht klar mit ihr, konnten nicht verstehen, was mit ihr los ist und ließen am Ende gar teilweise ihre Wut darüber an ihr aus, wodurch ihr kaum vorhandenes Selbstwertgefühl noch weiter sank.

Dieses Jahr mit dieser Frau ist das wohl härteste Jahr, dass ich je erleben durfte. Es gab so viele Momente, in denen ich nur noch wegrennen wollte, doch ich blieb da und versuchte all diese Störungen irgendwie zu Schlucken, sie als solche zu sehen, irgendwie dagegen anzugehen.
Ich lenkte ihr Interesse auf ihre Hobbys, zeigte ihr, dass es noch mehr gibt in der Welt und dass sie ihr Leben bisher weggeworfen hatte.
Sie schien auch in vielen Dingen aufzuwachen und sie lenkt sich nun auch immer mehr ab mit den Dingen, die sie wirklich interessieren, etwas, dass sie vorher nie tat.

Wie gesagt, sie versucht im Moment sich komplett zu verändern, hat erkannt dass da vieles falsch lief in ihrem Leben und sie tut all dieses, weil sie nicht will, dass ich gehe.

Nun ist es aber so, um endlich auf den Punkt zu kommen, dass ich bei ihr immer etwas vermisste und dass sind diese Gefühle, die man wiedergibt, wenn man jemanden liebt. Die verliebten Blicke (sie kann mir nicht mal lange in die Augen schauen), die Zärtlichkeiten, die warmen Umarmungen etc.
Etwas fehlte und ich deutete, wie erwähnt, all das auf ihren Narzissmus, sagte mir, dass sie erst einmal da ein wenig loslassen müsse, um auch die Menschen um sie herum mit dem Herzen zu beachten.

Tja, vor einiger Zeit sagte ich ihr dann, das mir etwas wichtiges fehlt. Das sie mir zwar sage, dass sie mich liebt, ich auch sehe, dass sie sich für mich bemüht, aber ich einfach nicht fühlen würde, dass sie mich liebt.
Sie verstand das nicht, meinte dann Anfangs auch, dass sie das vielleicht noch lernen muss, wie all die anderen Dinge und so kam es, dass sie mir sagte, wie sie bei allem vorgeht.
Es ist tatsächlich ein Lernen, sie kann in den Menschen nicht lesen, sie versteht deren Blicke nicht, deutet sie gar oft falsch.
Sie macht sich Notizen, versucht es sich zu merken, aber sie versteht es nicht, wenn ich ihr sage, was falsch und richtig ist, womit sie ihren Partner verletzt.
Sage ich ihr, dass man so etwas nicht tut, wenn man einen Partner hat, man ihn damit verletzt, dann speichert sie das ab, aber sie kapiert nicht wieso sie mich verletzt.
Sie weiß einfach nur, das ist nicht gut, also versuche ich es zu vermeiden.

Es gibt Vieles, bei dem ich immer wieder verwundert war und es nicht zuordnen konnte.
Sie hört gerne Musik und tanzt dazu, aber sie kann keine Musik fühlen und tanzt auch nur erlernte Schritte. Sie schaut Filme komplett anders, für sie sind es nur Bilder, an denen sie sich ergötzt, die Handlung bekommt sie gar nicht mit, die versteht sie gar nicht. Von daher sind für sie auch nur die einfachsten Horrorfilme interessant, wo eh jeder ins Gras beisst.
Liebesfilme und dergleichen sind ein absolutes NoGo, da kommt sie nicht mit klar, versteht sie nicht.
Ähnlich ist es beim Humor, sie versteht im Grunde nur Slapstick, Humor, den man klar erkennen kann. Mit Satire, schwarzem Humor, Sarkasmus etc. kommt sie gar nicht klar.
Wenn wir mal rausgehen und um das Wetter zu genießen, schöne Dinge zu schauen, dann kann sie sch darauf nicht einlassen. Es ist ihr zu Langweilig mal ein paar Minuten auf einer Bank zu sitzen, den Sonnenuntergang zu betrachten, schöne Bauwerke auf sich wirken zu lassen und dergleichen.
Sie mag zwar alte Bauwerke, aber sie lässt sie nicht auf sich wirken, sie rennt nur durch und fertig.

Vieles in ihrem Leben läuft klar geregelt ab, ihre Wohnung gleicht der aus einem Ikea Katalog.
Es muss immer alles an seinem Platze stehen und hier ist sie nicht mal selbst verantwortlich, sondern ihre Familie, welche ihr die Wohnung einrichtet und auch dekoriert.
Wird etwas verschoben in der Deko, macht sie das nervös.

Wie sie mir in einem sehr sehr langen Gespräch erzählte, konnte sie noch diese ganzen Zwischenmenschlichen Gefühle verstehen. Auch was so in ihrem Körper vorgeht, wie Herzrasen, heißer Kopf, kloß im Hals, mulmiger Bauch etc hatte sie immer als Leiden eingeschätzt.
Sie dachte immer, sie sei Krank und anfangs nervte sie da echt viel mit und ich bemerkte schnell, dass sie auch noch ein Hypochonder ist.
Von daher schob ich auch alles darauf. Dass es sich dabei teilweise gar um Gefühle handelte, wurde uns beiden erst jetzt bewusst.

Nun jedenfalls, nachdem sie mir diese Dinge sagte und ich im Netz ein wenig googelte, stieß ich auf Alexithymie und da wurde mir vieles klar, jedenfalls ergab vieles einen Sinn.
Ich zeigte meiner Freundin den Fragebogen und sie füllte diesen aus, mit einem Ergebnis von 153 Punkten und dem starken Verdacht, dass sie unter Alexithymie leide.

Nun ist es aber so, dass sie nicht ganz Gefühllos ist. Sie kann wirklich herzhaft Lachen, auch wenn ich nicht mit im Raum bin, also da ist nichts gespielt. Aber, wie erwähnt, einfacher Humor.
Sie geht auch in ihrem Hobby auf, strahlt glücklich, freut sich, wenn sie etwas Neues bekommt, ist vollkommen aus dem Häuschen und kann kaum noch still sitzen, wenn sie etwas Neues für ihr Hobby bestellte. Oder wenn sie hübsche Kleidung sieht, süße Stofftierchen und so.
Sie muss mich dann auch immer gleich anrufen und mir alles genau beschreiben.
Sie kann weinen, aber dieses erst seit kurzem richtig. Früher waren es nur ganz kurze Momente, wie sie mir erzählte, doch als vor kurzem eine Verwandte Person starb, ist sie vor lauter Weinen bei der Beerdigung fast zusammen gebrochen. Das war ihr noch nie passiert und sie konnte nicht verstehen, wie dieses passierte.
Auch hat sie höllische Angst vor Spinnen, zittert am ganzen Leib und ist kaum noch zu beruhigen.
Oder etwas, dass sie auch noch nie zuvor empfunden hatte, die Freude, jemandem (Mir) etwas zu schenken. So was kam ihr früher nicht mal in den Sinn.

Viele der Gefühle, wie auch das echte fröhlich sein sind erst im letzten Jahr richtig zum Tragen gekommen. Vorher war sie ausschließlich in ihrer düsteren Welt versunken und spielte allen jegliche Gefühle vor.

Sie lernt und sie beginnt langsam etwas los zu lassen, wenn auch noch viel Arbeit vor uns liegt.
Tja, und nun sitze ich da und frage mich, wie kann es weiter gehen, was, wenn sie definitiv unter Alexithymie leidet, Sie mir niemals diese Gefühle wiedergeben kann, die ich mir schon so lange erhoffte?
Ich bin ein Mensch, der beinahe ausschließlich auf seine Gefühle hört, der nahe am Wasser gebaut ist, sich kreativ auslebt, ein Mensch der das genaue Gegenteil ist.
Wie kann so etwas funktionieren?

Können Menschen, die unter Alexithymie leiden überhaupt so etwas wie Liebe empfinden, eine so intensive Zuneigung zu einem anderen Menschen?
Gibt es da Unterschiede? Gibt es darunter Menschen, die Gefühle wie Freude und Schmerz empfinden, aber das Zwischenmenschliche nicht verstehen?
Kann es sein, dass meine Freundin gar nicht darunter leidet und sie einfach nur all diese Gefühle verdrängte, weil sie sie noch nie in ihrem Leben an sich ran ließ?

Ich sehe all diese Dinge die sie tut, damit ich nicht gehe. Sie versucht gegen all das im Grunde nur meinetwegen anzukämpfen. Sie braucht mich und sie leidet, wenn ich nicht da bin.
Sie vertraut mir vollkommen, will absolut alles mit mir teilen, aber dennoch, was ist mit mir?
Ich bekomme kaum etwas zurück, weder Gefühle, noch die gewünschte Beachtung.
In erster Linie geht es nach ihren Wünschen, wir leben ihr Leben und kein Gemeinsames.

Nach all den positiven Veränderungen habe ich nie die Hoffnung aufgegeben, dass sich auch das irgendwann gibt, doch nun, nach dem der Verdacht auf Alexithymie besteht, weiß ich einfach nicht mehr weiter.

Wie kann ich mir sicher sein, ob sie darunter leidet? Und was wenn, wie kann und muss ich damit umgehen, welche Chancen auf eine gemeinsame Beziehung gibt es überhaupt?

Es tut mir Leid, wenn ich nun ein wenig viel geschrieben habe, aber es geht mir seit dieser Befürchtung so viel durch den Kopf und ich weiß im Moment einfach weder vor noch zurück.

Lieben Gruß, Martinus

Ich glaube nicht...
16.05.2014 von 1985erM

Wenn ich deinen Text so lese(und ich habe ihn bis zum Ende gelesen),dass sie wirklich an Alexithymie erkrankt ist(die Ausdrucksweise des Leidens spare ich mir,da man selbst eher selten unter dieser Krankheit leidet,sondern meist nur das Umfeld).
Du schreibst,dass sie herzhaft lachen kann,dass sie Gefühle für dich empfindet,dass sie Humor versteht(zwar keinen Sarkasmus,sondern nur einfachen Humor...),dass sie sich Bauwerke zwar anschaut,aber nur durch rennt und vieles anderes.Und genau da würde ich behaupten,dass sie nicht alexithym ist sondern eher eine andere psychische Störung hat.Es gibt hunderte von psychischen Erkrankungen,die ähnlich der Alexithymie sind,aber eigentlich doch etwas vollkommen anderes.Auch der Test ist nicht unbedingt das,was Auskunft darüber gibt,ob sie dies oder das hat.Selbst asexuelle Menschen haben in diesem Test sehr hohe Punktzahlen und sind trotzdem fähig Gefühle für andere zu haben und auch diese zu zeigen und wirklich zu empfinden und trotzdem gelten sie nach diesem Test als Gefühlsblind.
Wenn du es innerhalb nur eines Jahres geschafft hast,sie zu verändern,deutet das meiner Meinung nach auch eher auf eine anderere Erkrankung hin.
Mich hat man jetzt versucht 2 Jahre lang zu irgendeiner Gefühlsregung zu bringen,auch zum sehr großen Teil so,wie du es beschrieben hast und bei mir regt sich in Sachen Gefühle nichts.Ich kann für Menschen einfach keine Gefühle entwickeln(wenn sich bei mir in Sachen Gefühle überhaupt was regt,dann nur in der Musik).
Die Grenzen zwischen den verschiedenen Erkrankungen sind zum Teil sehr schleichend und kaum erkennbar,brauchen sehr viel Zeit und auch Arbeit,bis man genau erkennt,was der oder die Jenige wirklich hat.
Ein sehr gutes Beispiel ist(wer The Big Bang Theorie schaut wird es schon erkannt und gesehen haben) Dr. Sheldon Lee Cooper(auch wenn er nur eine Figur in einer Fernsehserie ist),bei ihm haben viele Psychologen das Asperger(oder schreibt man es Asberger,keine Ahnung) Syndrom diagnostiziert und auch er ist nicht wirklich fähig Gefühle zu haben oder zu zeigen und trotzdem nicht alexithym.Dafür geht er aber in seinem Beruf auf(was Alexis auch sehr häufig tun),er hat Hobbys und geht diesen eifrig nach(mache ich auch und andere ebenfalls) und noch vieles anderes,was bei Alexithymie üblich wäre,aber er ist nicht alexi.
Ich würde einfach mal empfehlen einen Psychologen aufzusuchen(auch wenn es schwer fällt) und diesen nach der genauen Ursache suchen zu lassen,sonst findest du im Internet eh keine oder zumindest kaum Hilfe.Jeder kann und wird dir online was empfehlen und am Ende kommt doch eher Blödsinn bei raus(schon weil niemand euch beide wirklich kennt).Man kann online nicht alles regeln(auch wenn einem gerne vorgemacht wird,das Internet könne alles),es ist einfach nur ein Trugschluss.Ich habe mich sehr lange Zeit um eine junge Dame gekümmert,welche ein sehr mieses Leben hinter sich hat(als Kind 14 Jahre von ihrem Stiefvater missbraucht,irgendwann bei Drogen gelandet und 16 Jahre fast täglich Drogen genommen[erst kiffen,dann Speed und zum Schluss 5 Jahre lang Chrystal Meth],ihre Familie durch die Drogen zerstört...) und dachte ich könne ihr helfen,aber vor kurzem ist sie trotzdem zusammen gebrochen und befindet sich jetzt in psychologischer Behandlung.Ich habe mir alle Zeit der Welt genommen,ihr zu gehört(zum Teil auch nur so getan als würde es mich interessieren),sie von den Drogen weggebracht,ihre Familie gekittet und vieles anderes,aber am Ende kam nur Mist bei raus und jetzt hat sie professionelle Hilfe und jetzt geht es auch wieder vorwärts bei ihr.
Will also sagen,sucht euch einen Psychologen,ihr kommt ansonsten irgendwann auch an den Punkt,wo ihr nicht mehr weiter kommt und je eher ihr euch um professionelle Hilfe bemüht,desto einfacher wird es für euch beide werden.

Gruß

Danke für die freundliche Antwort
18.05.2014 von Matinus

ich habe im Vorfeld nie etwas von Alexithymie gehört und bitte um Entschuldigung, sollte ich mich da mit der Bezeichnung "Leiden" etwas falsch ausgedrückt haben.

Als meine Freundin mir erzählte, wie sie funktioniere, b.z.w. wie sie diese Dinge angeht, dass sie Zwischenmenschliche Dinge nicht verstände, sie nicht deuten könne und sie so etwas wie ein Richtig/Falsch-Gefühl bisher nie gehabt hätte, sie sich also auch nie für etwas Schuldiig fühlte, auch wenn sie wusste, dass es falsch war, da stieß ich natürlich recht schnell Alexithymie.
Es gab einiges, dass dafür sprach, aber auch einiges, das dagengen sprach. Erschrocken hatte mich dann einfach auch noch das Ergebnis von 153 Punkten beim Test.

Wie geschrieben, ich habe irgendetwas in dieser Frau bewirkt, sie hat angefangen sich zu verändern. Wir sind gemeinsam auf die Suche ihrer Störungen gegangen. Störungen, derer sie selber sich nie so recht bewusst war. Sie wusste immer, dass sie anders war, aber sie sah es nie als eine Art Störung an.
Ich konnte ihr so nach und nach die Augen öffnen, sie began nicht nur zu erkennen, sondern fing auch selber an darüber nachzudenken, es bewusster wahr zu nehmen.
Schon früher war sie in psychatrischer Behandlung, aber sie gab den Psychologen immer das, was sie hören wollte und saß einfach nur ihre Sitzungen ab. Sie war ja gut im Geschichten erfinden, im sich verstellen und von daher nahm sie dies auch nie ernst.

Ich frage mich oft, kann es wirklich sein, dass man als teils recht stark psychisch gestörte Person auf einen Menschen trifft, der alles auf den Kopf stellt, der in einem etwas bewirkt, was sonst nie jemand zu bewirken vermochte.
Um es mal kitschig aus zu drücken, kann ein Mensch sich in jemanden Verlieben (oder so viele Gefühle für diesen entwickeln), dass er nach und nach viele seiner Störungen ablegt/unterdrückt oder lernt mit ihnen umzugehen?

Ich muss zu meiner Person sagen, dass ich in einer recht kaputten Familie aufgewachsen bin, meine Mutter auch psychisch gestört war und ich diesbezüglich wohl ein etwas härteres Fell habe.
Es viel mir von daher auch nicht so schwer, mich nicht nur auf meine jetzige Partnerin einzulassen sondern mich auch wirklich mit ihr zu befassen.
Ich war der Erste, der ihr wirklich zuhörte, der ihr wirklich versuchte die Augen zu öffnen, sie klar auf die Dinge hinwies, die falsch liefen.
Es ist ja immer wichtig, dass die betroffene Person selber erkennt, dass sie einer Störung unterliegt, sie selbst muss dann auch den Wunsch haben, dass etwas dagegen unternommen wird. Erst dann bringt es wirklich etwas, den Psychologen aufzusuchen.

Tja, soweit habe ich sie gebracht. Sie will nicht mehr so leben, wie sie die letzten 27 Jahre lebte, ihr wird mittlerweile fast schon schlecht bei dem Gedanken, was sie alles tat. Nicht nur anderen an, sondern auch sich selbst.
Wie erwähnt, ist sie stark Narzisstisch veranlagt und hatte sich in eine Lügenwelt geflüchtet.
Als es dann soweit war, sie selber zu einer Psychologin wollte (extra Psychologin, weil sie grundsätzlich Männer und nicht Frauen anlog), suchten wir jemanden in der Nähe. Sie ging zu der guten Frau, und was hatte die als aller erstes zu sagen, nachdem meine Freundin ihr ihre Geschichte erzählte.
Die Psychologin meinte dann doch tatsächlich, ich weiß nicht ob das Sinn macht, schließlich können sie mich ja auch anlügen, woher soll ich wissen ob sie es ehrlich wollen.

Toll, damit war dann erstmal alles gelaufen und das Thema Psychologe war vorerst wieder vom Tisch.

Wir beide haben Angst, dass es, nach all den drastischen Veränderungen in den letzten Monaten, einen heftigen Rückschlag geben könnte. Gefestigt ist sie noch lange nicht, auch wenn sie sich deutlich stärker und selbstscherer gibt als noch vor einem halben Jahr. Von daher will sie es bald noch mal mit einem Psychologen versuchen.

Im Moment versucht sie vieles durch training zu kontrollieren, dabei versucht sie ein wenig auf Methoden zurück zu greifen, die sie in ihren früheren Sitzungen in der stationären Klinik erlernte.

Dass sie große Probleme mit Gefühlen hat, war mir anfangs ja gar nicht so bewusst und als ich es erfuhr und dann von Alexithymie las, dachte ich anfangs nur noch, das wars, wir haben soviel erreicht, aber hier werden wir dran scheitern.
Nur änderte sich Gefühlstechnisch auch bei ihr so nach und nach einiges. Sie kann das Zwischenmenschliche nicht so ganz nachempfinden, kann es nicht spüren, aber es gibt andere Bereiche, in denen sie sehr wohl fühlt, oder besser gesagt mittlerweile fühlt.
Früher war sie innerlich tod, ihr war alles egal, sie war rücksichtslos und besaß nicht den geringsten Funken an Mitleid. Es war ihr egal, wenn sie Menschen verletzte oder gar in den Ruin trieb. Auch heute noch, empfindet sie für viele dieser Taten kein Mitleid. Sie weiß dass sie es müsste, aber sie kann es einfach nicht und hier sind wir gnadenlos ehrlich zu einander.
Etwas, dass ich immer vorrausgesetzt habe, dass sie ehrlich zu mir ist, dass sie mich verstehen lässt, wie sie tickt.
Und ich muss sagen, ich habe in meinen ganzen Leben noch nie so offen und ehrlich mit einem Menschen geredet.
Aber dieses Reden hilft zu verstehen, auch wenn es manchmal weh tut.

Ihre Gefühlswelt ist für mich noch ein Buch mit sieben Siegeln. Ich weiß nicht, wieso sie vieles nicht fühlen kann. Ob es nun so etwas wie Alexithymie ist, eine andere Erkrankung/Störung oder ob sie irgenwann in ihrer Jugend einfach aufgehört hatte zu fühlen und es mit der Zeit gar verlernte.
Aufgrund dessen, dass sie aber so nach und nach anfängt Gefühle zu entdecken/erkennen, wächst natürlich die Hoffnung in mir, dass wir auch das irgendwie in den Griff bekommen.

Immer wieder habe ich versucht sie irgendwie dazu zu bewegen los zu lassen, den Kopf ganz aus zu schalten und dieses scheint derzeit auch zu passieren. Sie lässt los, wenn auch oft nur für kurze Momente.

Sie weiß, dass sie glücklich ist, wirklich glücklich und sie merkt, dass in ihr etwas passiert, etwas dass ihr oft förmlich Angst bereitet, da sie nicht weiß, wie sie mit diesen "Gefühlen" umgehen muss, wie sie sie verarbeiten kann.

Tja, und da bin ich wieder bei der Frage, ob wirklich ein Mensch so etwas bewirken kann, in einer so kurzen Zeit von gerade mal etwas über einem Jahr?
Ich weiß es einfach nicht.

Gruß zurück



Antwort auf vorherigen Beitrag
18.05.2014 von Anonym

Hallo,

ich gehe davon aus, dass 1985erM dir wieder ausführlich antwortet, will aber ich ein paar Punkte ansprechen. Zuerst schließe ich mich der Meinung von 1985erM an. Allerdings schließe ich nicht ganz aus, dass du wie viele hier ankommende, sehr gefühlsbetonte Menschen deine eigenen Vorstellungen, Wünsche etc. in die Schilderung deiner Freundin einbringst und dein Posting mehr über dich, als über deine Freundin aussagt.

ich habe im Vorfeld nie etwas von Alexithymie gehört und bitte um Entschuldigung, sollte ich mich da mit der Bezeichnung "Leiden" etwas falsch ausgedrückt haben.
Alexithymie für sich alleine ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Kein Leiden, keine Störung, keine Krankheit.

Um es mal kitschig aus zu drücken, kann ein Mensch sich in jemanden Verlieben (oder so viele Gefühle für diesen entwickeln), dass er nach und nach viele seiner Störungen ablegt/unterdrückt oder lernt mit ihnen umzugehen?
Bei einem alexithymen Mensch schließe ich das aus.

Die Psychologin meinte dann doch tatsächlich, ich weiß nicht ob das Sinn macht, schließlich können sie mich ja auch anlügen, woher soll ich wissen ob sie es ehrlich wollen.
Eine vollkommen berechtigte Frage.

Toll, damit war dann erstmal alles gelaufen und das Thema Psychologe war vorerst wieder vom Tisch.
Evtl. wäre eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage sinnvoll. Wenn du Alexithymie als Ursache für ihr Verhalten in Betracht ziehst, musst du diese Frage auch in Bezug auf eure Diskussionen im Hinterkopf haben.

Im Moment versucht sie vieles durch training zu kontrollieren, dabei versucht sie ein wenig auf Methoden zurück zu greifen, die sie in ihren früheren Sitzungen in der stationären Klinik erlernte.
Warum war sie dort? Was waren Diagnose, Therapie und evtl. Therapieerfolg?

Tja, und da bin ich wieder bei der Frage, ob wirklich ein Mensch so etwas bewirken kann, in einer so kurzen Zeit von gerade mal etwas über einem Jahr?
Bei einem alexithymen Menschen nicht.

Grüße


Ein freundliches Hallo zurück,
19.05.2014 von Matinus

Danke für deine Antwort, zu welcher ich kurz Stellung nehmen möchte.

Allerdings schließe ich nicht ganz aus, dass du wie viele hier ankommende, sehr gefühlsbetonte Menschen deine eigenen Vorstellungen, Wünsche etc. in die Schilderung deiner Freundin einbringst und dein Posting mehr über dich, als über deine Freundin aussagt.

Natürlich kann ich nur meine "Gefühle", Gedanken, Beobachtungen dazu äussern, da ich ja nicht in diesem Menschen drin stecke. Aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass es mehr über mich aussagt.
Wie schon geschrieben, reden wir wirklich über alles und sie versucht mir exakt zu erklären, wie es in ihr ausschaut. Sobald einen von uns irgendetwas bedrückt, wird im Grunde dieses auch gleich besprochen, oft in Stundenlangen, gar Nächtelangen Gesprächen.
Ich bin ein sehr gefühlsbetonter Mensch, das stimmt, dadurch besitze ich aber auch eine gewisse Sensibilität um auf bestimmte Dinge einzugehen. Dieses mag bei Menschen mit Alexithymie eventuell fehl am Platz sein, ich weiß es nicht. Aber es ist von Vorteil um ein gewisses Verständnis aufzubauen. Zudem bin ich ein sehr guter Beobachter. ich liebe es förmlich, Menschen zu beobachten und zwischen den Zeilen zu lesen.
Nur dadurch habe ich wahrscheinlich dieses in meiner Partnerin bewirkt, was bisher weder Familie, Freunde, vorherige Partner oder Psychologen in ihr bewirken konnten.
Ich bin ein wenig vorbelastet, durch meine eigene nicht ganz so schöne Kindheit, aber ich habe einen Weg für mich gefunden und so gelernt mit vielen Dngen anders umzugehen.

Die Psychologin meinte dann doch tatsächlich, ich weiß nicht ob das Sinn macht, schließlich können sie mich ja auch anlügen, woher soll ich wissen ob sie es ehrlich wollen.

Eine vollkommen berechtigte Frage.


Dem muss ich wiedersprechen. Es ist ein vollkommen berechtigter Gedanke, aber die definitiv falsche Frage bei einer Patientin, welche aufgrund ihres so gut wie gar nicht vorhandenen Selbstwertgefühles in eine Lügenwelt flüchtete.
Wie geschrieben, baute ihr gesamtes Leben nur noch auf Lügen auf, so dass sie ihre wahre Identität, den Menschen, der wirklich in ihr steckte, beinahe komplett ausschaltete. Schon zu anfang, als alles raus kam, gestand sie mir, dass sie selber nicht wisse wer sie sei, sie manchmal kaum noch unterscheiden könne, was nun zu ihren Lügengeschichten gehöre und welche Dinge sie wirklich erlebte.
Ich habe also angefangen ihr Selbstwertgefühl wieder aufzubauen, sie vom Lügen weg gebracht. Ich habe versucht ihr die Augen zu öffnen, dass sie ihr gazen Leben im Grunde weggeworfen hatte und das erkannte sie so nach und nach auch selber immer mehr.
Ich brachte sie soweit, dass sie selber den Wunsch äusserte, psychologische Hilfe zu suchen.
Tja, und wenn dann die Psychologin ihr gleich zu anfang vorwirft, dass sie ihr ja auch nicht trauen könnte, sie ja wahrscheinlich sowie so nur Lügen würde, dann ist klar, dass das aufgebaute Selbstwertgefühl wieder in den Keller rutsch.
Und so sah es dann auch aus in ihr. Sie war fertig, meinte nur noch, wenn ich Lüge, glaubt man mir alles, aber versuche ich ehrlich zu sein, dann bin ich nichts mehr wert.
Und wenn ich so etwas mitbekomme, ist es für mich kein Wunder, dass bisher niemand wirklich zu ihr vorgedrungen war, denn so kann man kein Vertrauen aufbauen und Vertrauen ist in diesem Falle das Wichtigste überhaupt.

Im Moment versucht sie vieles durch training zu kontrollieren, dabei versucht sie ein wenig auf Methoden zurück zu greifen, die sie in ihren früheren Sitzungen in der stationären Klinik erlernte.

Warum war sie dort? Was waren Diagnose, Therapie und evtl. Therapieerfolg?


Auch hier schrieb ich ja, dass sie den Psychologen bisher immer etwas vorgelogen hatte und so die Therapie quasi irgendwie beendete. Menschen, die in dieser Form Lügen, können auch von den wenigsten Psychologen enttarnt werden, wie man immer wieder liest.
Aufgrund, dass meine Partnerin unter einem starken Narzissmus leidet und eben ihr Selbstwertgefühl immer schon im Keller wahr. Log sie allen Menschen natürlich Dinge vor, die sie interessanter machten. Sie wollte beachtet werden, egal mit welchen Mitteln und so griff sie auch zu drastischen Mitteln, schadete sich auch schon mal selber, nur damit man sie beachtete und ihr Mitleid schenkte. Es ging soweit, dass sie ihrem Körper dermaßen Schaden zufügte, dass sie beinahe daran gestorben wäre. Daraufhin wurde sie ins Krankenhaus geliefert und es folgte eine anschließende Therapie.
Ihre Störung im genauen wird als Histrionische Persönlichkeitsstörung bezeichnet.

Der Verdacht auf Alexithymie kam erst vor knapp drei Wochen, nachdem sie mir sagte, wie sie vieles Verarbeite, das ich ihr so sage und dass sie in anderen Menschen nicht lesen könne, sie oft nicht verstände, was da immer geredet würde von Gefühlen. Sie dachte sogar, dass doch eigentlich jeder so funktionieren müsse wie sie, dass man Dinge lernt und nicht aufgrund irgendeines Gefühles diese bewältigt.
Sie konnte auch nie verstehen, wenn andere bei Filmen mitfiebern oder eine Träne verdrücken, sie langweilt sich da eher zu tode.
Auch bei der Musik, sie tanzt gerne, aber eben nur erlernte Schritte und nach möglichst einfach gehaltener Popmusik, am liebsten noch aus dem Computer mit verzerten Stimmen. "Wirkliche" Musik, mit echten Instrumenten und gefühlvollen Stimmen sagt ihr gar nicht zu, sie erkennt nichtmal dass es sich um eine gefühlvolle Stimme handelt, egal wie hochgelobt der Künstler gerade wird.

Aber wie schon erwähnt, es ist so ein Mischmasch bei ihr, es gibt Dinge, da hat zeigt sie kaum Emotionen, da sagt sie auch, dass sie nichts fühle, es ihr jedenfalls nicht bewusst sei. Aber dann sind da wieder diese Momente und Dinge, die sehr wohl Gefühle in ihr auslösen. Gefühle wie Freude, wirklich starke Freude.
Dieser Tage erst meinte sie sogar, dass sie das erste mal so etwas wie Gewissensbisse empfunden hätte, was sich ganz komisch angefühlt hätte. Und dieses empfand sie nicht bei mir.

Mir kommt es manchmal so vor, als hätte sie das fühlen wirklich verlernt, einfach aus dem Grunde, weil sie durch ihren Narzissmus immer nur an sich dachte, ihr andere Menschen vollkommen egal waren. Sie hatte sich nie mit ihnen befasst, egal ob Fremde oder eigene Familie. In ihrem Kopf zählte nur sie und hier scheint derzeit etwas zu passieren, da sie scheinbar so nach und nach beginnt so etwas wie Gefühle aufzubauen.
Noch kann sie nicht ganz loslassen und ich bin sicher, es wird noch eine verdammt lange Zeit dauern (falls sie es überhaupt jemals schafft) ganz los zu lassen und auch anderen Menschen entsprechende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Ich weiß nicht, wie das bei Alexithymie ist, ob es da Gefühlregungen unterschiedlicher Art gibt. Ob es Dinge gibt, bei denen man fühlt und welche bei denen man nicht fühlt, oder ob man generell gar nichts "fühlt".
Bei meiner Partnerin jedanfalls scheint es so, als würden verschiedene Gefühlsregungen zurück kommen. Gefühlsregungen, die sie nicht kannte und die ihr manchmal richtig Angst machen.
Wenn so etwas passiert, sie etwas neues empfindet, ist sie anfänglich total durch den Wind. Nervös, hilflos und ich muss sie dann aufklären, muss ihr sagen, ob das normal ist, was sie da gerade fühlt, was sich da gerade in ihr bemerkbar macht.

Natürlich lässt mich das, der ich mich nach einem Mensch mit ählichen Gefühlen wie den Meinen sehne, hoffen und nicht aufgeben. Aber die Angst, dass es nie wirklich anders wird, sie gar die Vorgänge in ihr falsch deutet, sich vielleicht sogar einbildet und da am Ende gar nichts ist, begleitet mich ständig.

Grüße zurück

Antwort auf vorherigen Beitrag
19.05.2014 von Anonym

Hallo,

praktisch alle Verhaltensweisen deiner Freundin, die du beschreibst, sprechen deutlich dagegen, dass sie alexithym ist. Nicht zuletzt ihre Reaktion auf die Frage der Psychologin. Du erkennst schon an meiner und deiner Beurteilung der Frage, wie vollkommen anders wir die "Welt" in Form dieser Frage beurteilen.

Nach dem was ich auf die Schnelle unter Histrionische Persönlichkeitsstörung erfahren habe, ist das im Grunde genau sogar das Gegenteil von Alexithymie.

Grüße

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