Thema: Ungewöhnlicher Alexi mit viel Lust auf Sex?

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Ungewöhnlicher Alexi mit viel Lust auf Sex?
31.05.2015 von nina15

Hallo,

ich habe meinen Beitrag falsch positioniert, daher hier nochmal meine Story:

auch ich habe eine Geschichte, die hier schon ähnlich oft zu lesen ist. Und ich würde gerne wissen, ob mein Partner ein Alexi ist, weil sich bei ihm viele Merkmale zeigen, die darauf schliessen lassen, manche aber wieder gar nicht. Wir sind beide Mitte Fünfzig, und er hat eine Scheidung mit Kindern hinter sich, wo er von der Ehe immer behauptet, dass sie zwar gut war, er seine Frau aber nie geliebt hat. Sie hätten sich aber imme rgut verstanden und eben drei Kinder zusammen. (Sie hat sich ihm dann anscheinend irgendwann sexuell verweigert, worauf er sich getrennt hat).

Ich habe ihn vor etwa zwei Jahren auf einer Online-Plattform für Partnersuche kennengelernt und war gleich begeistert vom "warmen" Ton seiner Worte. (Wie sich später herausgestellt hat, ist er zweisprachig aufgewachsen und auch sein Beruf beansprucht eine sehr komplexe und komplizierte Sprache; d.h. er ist sehr "geschult", die richtigen Dinge zu sagen, aber oft klingen die auch etwas "altmodisch" und "hölzern").

Wir haben uns recht bald getroffen und hatten Sex miteinander, was grundsätzlich sehr schön und aufregend war. Wir haben uns dann recht schnell regelmäßig gesehen und hatten gutes Essen und nette Gespräche und immer sehr zärtlichen und intimen Sex miteinander. Mir ist aber immer vorgekommen, dass er danach sehr distanziert und "glatt" war, obwohl er höflich, freundlich und auch zärtlich mit mir war.

Einmal hat er mich spät in der Nacht angerufen und mich zu sich nach Hause gebeten, ich wollte das aber nicht, worauf er sehr sauer reagiert hat. Ich hab ihm später gesagt, dass ich zwar schon tiefe Gefühle für ihn empfinde, aber dennoch nicht einfach so, nach Abruf, zu ihm geholt werden möchte. Er hat daraufhin gemeint, für ihn wäre das nicht so, er hätte keine Gefühle für mich, aber er fände mich nett und fühlt sich gut mit mir, vor allem der Sex und die Zärtlichkeiten seien so schön mit mir. Ich habe das so verstanden, dass er nur am Sex mit mir interessiert sei und wollte daraufhin die Verbindung (die ja erst ein paar Wochen alt war) beenden (schon ahnend, dass ich hier wohl eher die Leidende sein würde). Daraufhin hat er mir gesagt, dass es keinesfalls nur um Sex ginge etc., aber eben keine Liebe da sei. Ich habe ihm dann gesagt, dass für mich eine Weiterführung der Beziehung nur möglich sei, wenn es ein wirkliches Committment von seiner Seite gäbe, sich auf mich einzulassen, und er die Suche nach der großen Liebe aufgeben würde. (Er hat vorher einmal erzählt dass er zwar schon einmal sehr verliebt in eine Frau war, die nichts von ihm wissen wollte, aber ansonsten noch nie die große Liebe erlebt hat.)

Wir haben seither eine eigentlich sehr gute Beziehung, verstehen uns intellektuell sehr gut, leben immer noch getrennt, sehen uns etwa dreimal die Woche, oft auch zum Wochenende, wo wir aufs Land fahren. Nach 5 Monaten hat er mich seinen Kindern vorgestellt, mit denen ich gut klarkomme, und sie mich auch recht mögen, denke ich. Wir haben auch gemeinsame Reisen gemacht, und nach aussen hin ist eigentlich alles sehr toll. Ich merke aber immer wieder, dass ich unter seinen mangelnden Gefühlen leide.

Ich habe, nachdem ich hier einige Einträge gelesen habe, nun den Verdacht, dass auch er ein Alexi ist, der sich irgendwie angelernt hat, Dinge zu tun, die ich von ihm in einer Beziehung erwarte. Allerdings merke ich immer wieder, dass er, wenn er nicht daran denkt, vergisst, mich zu umarmen, zu küssen, oder gar in der Öffentlichkeit mit mir zB Händchen zu halten. Er tuts nach meinem Verlangen, macnhmal auch von alleine, aber da hab ich immer das Gefühl, dass er es tut, weil es von mir gewünscht, erwartet wird, aber nicht, weil es spontan aus seinem Verlangen entsteht.

Nach vielen Diskussionen, in denen ich ihn ersucht habe, mir seine Gefühle zu beschreiben, kam dann irgendwann einmal, dass er "mich sehr lieb hat". Auf meine Frage, was denn der Unterschied zwischen Liebe, Verliebtsein und jemanden lieb haben für ihn sei, konnte er es nicht beantworten. Das Verliebtsein allerdings, sagt er, ist so etwas, was er mit jener Frau damals erlebt habe, dass "man ganz wild aufeinander sei, und immer nur an den anderen dächte". Bei mir sei das eben nicht so. Immer wenn ich versucht habe, Schluss zu machen (bisher drei Mal) kam am Ende, dass er sich nicht trennen möchte von mir, dass er möchte, dass ich "zufrieden" bin bei ihm, dass er gerne mit mir zusammen sei und es auch bleiben möchte.

Auch meine Freunde finden ihn zwar nett, aber "kalt", "zurückgenommen", "reserviert", "hölzern" und "schräg". Sogar meine Tochter, die ihn inzwischen kennt, und zu der er auch immer sehr freundlich ist, sagt (zu Recht), dass er "kalt" für sie rüberkommt.

Für mich war von Anfang an immer das grosse Rätsel, wie jemand, der eben so gefühlskalt ist, dennoch einmal diese große Verliebtheit erlebt hat. Irgendwie habe ich die Vermutung, dass das auch war, weil die Frau letztendlich von ihm nichts wissen wollte (das kannte er nicht so, da er ein wirklich sehr gut aussehender und auf Frauen sympathisch wirkender Mann ist). Und das zweite Rätsel war, dass er so gerne Sex mit mir hat und er ihn auch als "zärtlich" und "schön" und "intim" bezeichnet, aber ich mich dennoch immer so austauschbar dabei fühle (irgendwie wie "nur vorläufig die beste", "vorbehaltlich noch eine andere kommt", "Generalprobe, aber nicht Premiere" etc.). Ich habe auch oft den Eindruck, dass sein (sehr starkes) sexuelles Begehren mir gegenüber wenig mit meiner Person zu tun hat.

Zu seinen sonstigen Eigenschaften:

Er arbeitet viel, hat aber nicht viele Freunde, und sieht diese nur ganz selten. Eigentlich hat er nur mit mir und mit seinen (wenigen) Arbeitskollegen Kontakt. Seine Mutter lebt im Ausland (wo er auch aufgewachsen ist), sein Vater ist ein sehr desinteressierter, gefühlskalter?, egoistischer Mann, der auf den ersten Blick aber ebenfalls recht charmant und sympathisch rüberkommt. Er hat seine Kinder (also meinen Partner und seine Geschwister) sowohl gefühlsmässig als auch finanziell sehr kurz gehalten, obwohl viel Geld da war. Mein Partner musste sich unter ziemlich harten Bedingungen Schule und Studium selber erarbeiten/finanzieren und bekam keinen Cent von zuhause. Er ist daher auch irgendwie sehr sparsam, wenn auch nicht gerade geizig. (Ich bin ja eher der grosszügige Mensch, wenn ich auch finanziell bei weitem nicht so gut dastehe wie er). Auch heute haben er und sein Vater so gut wie keinen Kontakt zueinander, und reden nur wenn notwendig über Geschäftliches. Mein Partner musste als Kind und Jugendlicher öfters umziehen (Länder und Kontinente wechseln), und hatte da anscheinend auch einmal eine Jugendfreundin, in die er "verliebt war", und die er verlassen musste. Das scheint auch ein sehr einschneidendes Erlebnis für ihn gewesen zu sein.

Ich habe mir den Alexi-Test angeschaut, und erkenne einige Eigenschaften wieder, die mein Partner auch hat: er kann seine Gefühle nicht beschreiben bzw. wirkt es eben so, als ob er sich das auch irgendwie "angelernt" hätte; er fragt mich oft danach, was ich an seiner Stelle denken/fühlen/tun würde; er lebt sozial sehr zurückgezogen und ist sehr gerne alleine; er versteht mich mit meinen Gefühlen nur sehr schwer; und das überhaupt, weil ich aufgrund meines Berufes sehr gut in "Gesprächsführung" bin, d.h. ich weiss professionell, wie man schwierige Dinge verständlich kommunizieren kann. Ich galube auch, dass er mir dafür sehr dankbar ist, weil er oft sagt, er findet es schön, mit mir zu reden.

Ich liebe ihn, schätze ihn sehr (er hat hohe moralische Werte und ist sehr verlässlich, gewissenhaft, ruhig und stabil, also genau das, was ich brauche), aber ich leide unter seinem "vorbehaltlichen" Committment, das sich aus seinen mangelnden tiefen Gefühlen für mich ableitet.

Ist er nun ein Alexi, und ich muss mich daran gewöhnen, oder ist er das eher nicht, und was dann???

Vielen Dank für eure Gedanken dazu!

einiges kenne ich....
01.06.2015 von justamoment

Hallo Nina,

auch in meinem Herzen wohnt so ein männliches Exemplar ähnlich Deiner Beschreibung. Gefunden haben wir uns ebenfalls auf einer Online-Plattform. ;o) Eine lange Ehe und Kinder hat der Herr meines Herzens ebenfalls hinter sich.

Ob Dein Mensch ein Alexi ist, kann zumindest ich Dir nicht beantworten, wohl aber ein paar Vergleiche ziehen zu einem, der`s ist.
Eine Online-Plattform (Singlebörse) hat den enormen Vorteil, dass die Menschen, die sich hier begegnen meistens sehr ähnliche Absichten haben - zumindest wenn die Spreu vom Weizen erst einmal getrennt ist. Da macht es wohl gerade für Alexis und ähnliche Kandidaten Sinn, sich dort auf Partnersuche zu begeben.
Als ich ihm begegnete, bekam ich den Eindruck mit einem Finanzbeamten nach alter Schule am wackeligen Bistrotischchen zu sitzen. Wir haben uns gleich gemocht. Er war so herrlich anders und ich habe mich, schon wegen der merkwürdigen Situation, bestens amüsiert.
Genug der romantischen Schwärmerei !
Mit Sex habe ich ein paar Wochen gewartet, da ich erstmal mit den vielen anderen Aspekten meines Daseins als Frau und durchaus intellektuelles Wesen wahrgenommen werden wollte. Diesmal war es mein Ziel alles richtig zu machen und dank meiner leichten, autistischen "Störung" habe ich mich schon zu oft erschreckend naiv verhalten (für mein Alter).
Ich denke, Deine Recherche hier ist richtig und wichtig um Dich nicht ungeliebt zu fühlen und um Entscheidungen treffen zu können. Wenn Du per Selbsteinschätzung einigermaßen herausfinden möchtest, ob es sich zu 80% Sicherheit um einen gefühlsblinden Menschen handelt bringe folgendes in Erfahrung:

- träumt er? wenn gelegentlich ja: wovon?
Hier gibt es Unterschiede zwischen "normalen" Träumen = wirres Zeug oder die durchaus umsetzbare Lösung von Aufgabenstellungen/Problemen. "Eher selten bis gar nicht" können ebenfalls Hinweise auf u.a. Alexithymie sein.

- verfügt er über "emotionale Erinnerung" oder nur Fakten?
(Frag ihn z.B. nach der Geburt seiner Kinder, das Kennenlernen seiner Frau etc.) - Alexithyme erinnern sich meines Wissens nur an Fakten und können diesen Umstand jedoch auch bedauern.

Ich denke, lieben können diese männlichen Menschen durchaus...nur weniger konventionell wobei die typische Verbundenheit auch recht selten zu spüren ist. Beim Sex geht es nach meiner Erfahrung um Sex (Punkt!), mehr mit "davor" als mit "danach"...wenn Du weißt was ich meine. Körperkontakte wie Kuscheln scheinen da eher wenig zielführend und schon mal gar nicht im Anschluss (Wie? Was soll das denn?). Wenn er Dich akzeptieren kann, hört er auf Dein "Hey, ich brauch` jetzt doch noch ein wenig Nähe" Allerdings hat diese Nähe in seinen Armen dann eine gewisse Ähnlichkeit mit einem "Schraubstock". - Egal! (üben, üben, üben) ;o)
Ich wage es, zu behaupten, dass Du für so einen Mann weniger austauschbar bist. Es wird wohl als sehr anstrengend empfunden, auf Partnersuche zu gehen und Sex mit "irgendeiner" widerstrebt dem wahrscheinlich häufig sehr ausgeprägtem Sicherheitsdenken.
Du liegst sicher richtig mit der Annahme, dass vieles, was als anfängliches Werbeverhalten interpretiert werden kann durch Beobachtungen, aus Filmen, Ratgebern und der Lebenserfahrung ANGELERNT ist. Spürbar wenig authentisch und solange das Wissen über Alexithymie nicht vorhanden ist, bleibt man mit seiner einsamen Frage "was genau stimmt hier nicht???" zurück.
"Mein" Herr kann es überhaupt nicht leiden, über Gefühle befragt zu werden. Grundsatzdiskussionen und Gespräche über die Beziehung sind da unbedingt eingeschlossen. ... und wenn ich mich mal verletzt zeigen sollte, stosse ich auf fast schon verzweifeltes Unverständnis. Das äußert sich meist als verbale Aggressionen bei ihm oder irgendetwas wird mit Nachdruck zugeschmissen (meist Türen aller Art - ausgenommen Glastüren ;).
Deine Beschreibung zeigt seine Aufmerksamkeit Dir gegenüber (ich sehe das als ein Zeichen der Liebe).
Er nimmt Deine Hand
Er umarmt und küsst Dich regelmäßig
Er reist mit Dir
Er möchte dass Du zufrieden bist und sorgt aktiv dafür
Er sagt, dass er Dich sehr lieb hat - und ich denke, das stimmt auch wenn er es gar nicht unbedingt so empfindet wie es angeblich sein soll - es ist seine große Wertschätzung für Dich dieses zu tun, zu sagen und ich würde diese Akzeptanz und Wertschätzung sogar über das Symptom "Liebe" stellen.

Zitat: " er hat hohe moralische Werte und ist sehr verlässlich, gewissenhaft, ruhig und stabil, also genau das, was ich brauche " = Na also!!!

Von der anderen Seite und aus meinem Erleben kann ich Dich verstehen. Es gibt bei mir immer mal wieder Zeiten des Rückzugs seinerseits. Weniger physisch, eher mental. Dann wirkt er kalt, hölzern und reserviert und ich zweifle und zweifle bis zur Verzweiflung weil ich in den besseren Zeiten schlicht vergessen habe, dass da noch etwas "anderes" ist. In diesen Zeiten bin ich ihm dann wahrscheinlich so nach und nach zu dicht auf die Pelle gerückt und er muss sich erstmal wieder "befreien" um neu auf mich zugehen zu können. Erfahrungsgemäß gibt sich das, wenn ich Luft dazwischen lassen konnte...

Es gibt allerdings noch andere Möglichkeiten als Alexithymie. Guck Dir mal die Beschreibung von Asperger - Autisten und Schizoiden Persönlichkeiten an. Nur so zum Abgleichen "auf eigene Faust".

In eigener Sache möchte ich gerne noch darauf hinweisen, dass Menschen, die "Anders" funktionieren noch lange nicht krank sind und deshalb behandlungsbedürftig. Warum auch?

Vielleicht konnte Dir das geschriebene ein bisschen weiterhelfen.


Alles liebe






danke für deine hinweise!
01.06.2015 von nina15

Liebe justamoment,

herzlichen Dank für deinen tollen Kommentar! Er hat mir sehr geholfen, zu sehen, dass mein Partner deinem sehr ähnlich zu sein scheint.

Danke auch für deine Tipps, noch andere Dinge zu erkunden: was das Träumen betrifft, so träumt mein Partner NIE (auch das haben wir schon einmal besprochen). Er hatte einen kurzen Traum, seit ich ihn kenne, und der hatte offensichtlich mit einem einschneidenden Erlebnis am Tag zuvor zu tun. Auch die Erinnerung an frühere Erlebnisse hat er mir immer wieder recht seltsam geschildert, wenn ich ihn gefragt habe; du hast recht, dass er sich zB kaum an die Gefühle bei der Geburt seiner Kinder erinnern konnte (allerdings hat er natürlich schon immer gemeint, dass er sich "gefreut" hat, aber das war's dann auch schon).

In einem anderen Beitrag hier hab ich gelesen, dass eine Frau auf die Antworten ihres Alexi-Partners immer ein paar Minuten warten muss. Das ist zB auch etwas, was mir von Anfang an so eigenartig vorgekommen ist: ich hab oft von ihm wirklich minutenlang keine Antwort gekriegt, auf irgendwelche Fragen, die persönlich oder kompliziert waren; einfach stummes Schweigen (wobei nicht mal immer zu sehen war, dass es in seinem Kopf arbeitet). Mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt, und lass ihm einfach Zeit, aber manchmal dauert es mir einfach zu lange und ich mache dann Druck. Einmal hat er mir auch direkt gesagt," ich überlege jetzt, was du meinen könntest und was du daher hören möchtest" (!).

Ich hab vor einiger Zeit, so wie du es vorgeschlagen hast, nach Asperger-Symptomen geforscht, da kam mir einiges auch sehr bekannt vor. Zum Beispiel die Tatsache, dass er sich mit Wortspielen und Metaphern sehr schwer tut. Anfangs habe ich das auch immer darauf zurückgeführt, dass Deutsch zwar seine Muttersprache ist, in der er jetzt lebt und arbeitet, bis Mitte 30 hat er aber in einem anderen Land mit einer anderen Sprache gelebt. Allerdings hab ich bei den Aspergern auch ein paar Eigenschaften gefunden, die auf meinen Partner nicht gepasst haben, daher hab ich weiter gesucht. Ich denke aber, dass sich Asperger-Menschen und Alexis in ihren Eigenschaften teilweise überschneiden, daher passt das ganze Bild eigentlich sehr gut zu meinem Partner.

Rätselhaft bleiben für mich aber immer noch die beiden Dinge, die eigntlich nicht so zum Alexi-Menschen passen: seine große Lust auf Sex, und seine "Erinnerung" an dieses Verliebtsein (an die Jugendliebe und an diese Frau vor ein paar Jahren, die nichts von ihm wollte). Wie passt das dazu? Kann es sein, dass seine Alexithymie auch durch besonders stressreiche Erlebnisse (das dauernde Menschen Verlassen müssen, der Vater sehr desinteressiert) zum Teil zumindest erworben ist, und ein Rest an körperlichen/psychischen Gefühlen/Bedürfnissen noch vorhanden ist? Naja, ich weiss, dass du mir diese Frage nicht beantworten kannst, aber ich stelle sie einfach auch nochmal ans Forum hier, weil ich dazu bei den einschlägigen, fachlichen Beschreibungen sowas noch nirgends gefunden habe.

Zu guter Letzt möchte ich dir auch noch sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass er krank oder behandlungsbedürftig ist. Ich denke sowas sowieso bei den wenigsten Menschen (ausser bei denen, denen es wirklich schlecht geht), weil ich sehr wohl weiss, dass wir alle unsere Neurosen und psychotischen Anteile mit uns herumtragen. Bei manchen sind sie halt ein bisschen stärker ausgeprägt, aber ich hab da auch sehr viel Sympathie mit diesen vielleicht etwas "ungewöhnlichen" Menschen!

Vielen Dank nochmal für deine Hinweise, und dir auch alles Gute mit deinem Partner! Ich habe den Eindruck, so wie du das schilderst, machst du das super mit ihm, und ihr scheint es auch gut hinzukriegen...

Alles Gute!

mögliche Erklärung für das
01.06.2015 von justamoment

Hallo Nina,

habe gerade Deinen Beitrag entdeckt und Deinen Ursprungstext noch einmal aufmerksam gelesen. Ich möchte Dir beschreiben, was mir zu Folgendem in den Sinn kam:

Zitate:
"Er hat vorher einmal erzählt dass er zwar schon einmal sehr verliebt in eine Frau war, die nichts von ihm wissen wollte, aber ansonsten noch nie die große Liebe erlebt hat."

und

"Das Verliebtsein allerdings, sagt er, ist so etwas, was er mit jener Frau damals erlebt habe, dass "man ganz wild aufeinander sei, und immer nur an den anderen dächte". Bei mir sei das eben nicht so."


Ich denke, das ist logisch im Sinne von "das was wir nicht oder nur schwer bekommen können hat einen viel größeren Reiz" - Vielleicht erlebt er das, was er bei dieser anderen Frau als Verliebtheit empfunden hat, bei Dir nicht WEIL er Dich bekommen hat und wahrscheinlich gar nicht lange "schmachten" musste... Vermutlich sagt das eher gar nichts über die mögliche Qualität der späteren Beziehung aus.

Ich halte das (in Bezug auf Frauen) für sehr männlich und allgemein für sehr menschlich, ob mit oder ohne tiefergehende Gefühlswelt *smile.
Ich habe das in den ersten Wochen (wie beschrieben - ohne Sex) mit ihm ähnlich erlebt. Auf seine Art war er sehr sehr bemüht und aufgeregt und dann hat sich das ganz einfach relativiert bis zum Stand "Heute". ... ich bin vorhanden und das ist gut so - solange es keine allzu große Mühe mehr macht.
Manchmal fühle ich mich frustriert und denke ernsthaft darüber nach, mal etwas "die Spröde" zu spielen. In taktischen Spielchen bin ich nur leider eine absolute Niete )-:
Sex wird auch in unserer Beziehung sehr gemocht, allerdings zur Zeit (leider) nur noch in Maßen. Aber auch da gibt es Auf`s und Ab`s. Ich glaube fast, das Thema ist sehr individuell und hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit ob Alexi, Spektrum oder Normal.
Ironie und wörtliche Rede - darauf habe ich noch nicht so geachtet denn das ist mir selbst oft unverständlich. Bin meist die Letzte, die über einen Witz lacht - zumindest bis mir freundlicherweise mal jemand die Pointe erklärt hat. :-)

Du hast mich mit Deiner Beschreibung des langen Nachdenkens bei Fragen auf etwas aufmerksam gemacht. Ja, das kenne ich auch von ihm. Dachte oft, er wollte gar nicht antworten, spielt auf Zeit oder versucht es mit "Aussitzen und ignorieren". Danke für den Hinweis!!!


lieben Gruß!



Möglich
04.06.2015 von mahlzeit

Hallo Nina,

ich bin auch ein Alexi und ich muss dir sagen das es möglich ist Liebe zu verspüren.
Für mich kommt es selten vor aber nach meinen Empfinden dann sehr extrem.
Ich weiß ja leider nicht wie es bei anderen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Möglich
04.06.2015 von mahlzeit

Hallo Nina,

ich bin auch ein Alexi und ich muss dir sagen das es möglich ist Liebe zu verspüren.
Für mich kommt es selten vor aber nach meinen Empfinden dann sehr extrem.
Ich weiß ja leider nicht wie es bei anderen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Möglich
04.06.2015 von mahlzeit

Hallo Nina,

ich bin auch ein Alexi und ich muss dir sagen das es möglich ist Liebe zu verspüren.
Für mich kommt es selten vor aber nach meinen Empfinden dann sehr extrem.
Ich weiß ja leider nicht wie es bei anderen ist.

Mit freundlichen Grüßen

liebe
05.06.2015 von nina15

hallo mahlzeit,

danke für dein posting, das klingt irgendwie doch beruhigend jetzt.

alles gute,

n

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