Thema: Vorstellung

Deutsches Alexithymie Forum > Betroffene und Angehörige

Vorstellung
25.12.2012 von ServusLenz

Hallo,

ich habe vor kurzem festgestellt, dass ich keine oder nur wenig Gefühle habe; hätte nie gedacht, dass es sowas gibt. Ich bin über dieses Wissen froh und erleichert (sind jetzt anscheinend doch Gefühle), weil ich viele Dinge in meinem Leben jetzt besser verstehe und einordnen kann.
Ich bin 51, Softwareentwickler, verheiratet und habe 4 Kinder zwischen 9 und 21.
In diesem Fall denke ich wäre es doch sicher besser für meine Familie wenn ich Gefühle für sie hätte.
Deshalb suche ich Menschen, denen es ähnlich geht, um mich mit Ihnen auszutauschen.

Gruß
Lenz

Antwort auf die Vorstellung
27.12.2012 von Anonym

Hallo,

ich bin in einer ähnlichen Situation. Beim Stöbern im Forum hast du wahrscheinlich schon etwas zu meiner Einstellung zu Alexithymie gelesen. Ich sehe es nicht unbedingt als Nachteil und die Gefühlis - der Ausdruck ist meine "Rache" dafür, dass die uns Alexis nennen und sich sogar teilweise als normal bezeichnen - nicht gerade als Vorbild.

Da du über Weihnachten einsteigst, liegt die Vermutung nahe, dass dir zur Zeit etwas aktuell auf dem Herzen liegst. Wenn es so ist, dann raus damit.

Grüße

Antwort auf Anonym
27.12.2012 von ServusLenz

Dein Humor gefällt mir. Ich finde den Ausdruck "Alexis" gar nicht so schlimm. Aber "Gefühlis" finde ich schon ein bischen zu hart ;-)
Das mit Weihnachten ist eher Zufall. Das Thema beschäftigt mich zur Zeit sehr stark weil ich gerade erst entdeckt habe, dass ich ein Alexi sein könnte. Beim Test hat es sich doch sehr gezeigt, aber manche Fragen hatten mit meinem Leben gar nichts zu tun und manche habe ich erst gar nicht verstanden. Also kann ich gar nicht genau beurteilen welche Aussagekraft dieser Test hat.
Meine Frau kann es sich vorstellen, dass ich einer bin. Es gibt bei uns immer wieder mal Missverständnisse wenn es um Gefühle oder das Wort "Liebe" geht. Mit diesem Wort kann ich nicht viel anfangen. Aber seit ich mich bei Ihr geoutet habe, kann Sie jetzt manches besser einordnen, aber leicht ist es für Sie trotzdem nicht.

Mir geht es in der Regel gut und ich habe auch keine körperlichen oder seelischen Beschwerden aber
wenn ich die Familienväter um mich herum so anschaue, dann merke ich, dass ich doch so ganz anders ticke. Ich habe z.B. keine innige Beziehung zu meinen Kindern. Und das es schwierig ist seine Kinder loszulassen kann ich gar nicht verstehen. Das irritiert mich einfach, weil es so unnormal ist.
Ich glaube einfach, dass ich durch diesen Mangel an Gefühlen meine Kinder nicht richtig und gesund erziehen kann und Ihnen später etwas Entscheidendes fehlt.
Ich habe auch erst seit kurzem damit angefangen meine Kinder mal zu umarmen oder zu berühren. Ich muss das erst lernen. Es geht aber schon relativ gut, wenn es auch ungewohnt ist.

Als Vorteil sehe ich, dass ich meinen Kindern wunderbar Nachilfeuntericht geben kann. Ich habe unendlich viel Geduld mit Ihnen und Gefühle kann ich komplett draußen lassen weil ich sowieso keine habe.

Ich denke das reicht mal für den Einstieg. Für Fragen und Reaktionen bin ich offen, weil ich mich gerne darüber austauschen möchte.

Grüße



Vorstellung
18.05.2013 von Berny

Hallo,

seit ca. zwei Wochen ist es gewiss. Ich habe Alexi, festgestellt durch ärztliche Diagnose. Nun muss ich schauen, wie ich mit dieser Diagnose weiter machen kann...

Auf diese Seite bin ich durch Zufall gekommen. Ich habe bei "google.de" gesucht. Inzwischen habe ich im Forum etwas gestöbert und vieles an mir wieder erkannt.

Zur Zeit bin ich noch in der Klinik stationär untergebracht.

Gruß

Berny

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